Kreativer Austausch über die Grenzen

In diesem Blog berichte ich über zwei wundervolle Begegnungen mit künstlerischen Menschen die ich auf meiner Reise in Kolumbien traf.

Ich beginne mit den ersten Kontakten nach meiner Ankunft in Medellín. In den ersten Tagen in diesem spannenden Land mit vielen Facetten und der unglaublichen Spannungsbreite von bescheidenen bis ärmlichen Verhältnissen begegnete mir die Bevölkerung mit viel Herzlichkeit und Freude. Die Menschen beherrschen die Kunst mit viel Kreativität in allen Lebenslagen und aus allem was noch zu gebrauchen ist etwas herstellen.

Ich verbrachte die ersten Tage in der kunstvoll eingerichteten Herberge zweier Künstler. Viele kleine und wundervolle Details machten deren Villa zu einem Museum. Ich bewunderte auch die prallen, weltbekannten Figuren von Botero auf dem nach ihm benannten Platz in Medellín. Die Stadt wurde in den letzten Jahren grundlegend auf den Kopf gestellt. Die Orte und Plätze, die früher die meiste Kriminalität aufwies, sind nun offene Räume des Friedens und des Fortschritts. Transformation und Innovation sind die Zauberwörter.

Nach vier Tagen mit einer unglaublichen Intensität an Bildern und Eindrücken ging es nach Jardin. Der Ort liegt zuhinterst in einem Tal der Anden (spanisch Cordillera de los Andes) diese liegen westlich und stossen an den Pazifik.

In diesem beschaulichen und idyllischen Städtchen, das mehrheitlich von Kaffee und Agrarprodukten lebt konnte ich mich fast drei Wochen mit dem Land, den Menschen und in erster Linie mit der Fauna und Flora vertraut machen. Dies ergab eine Menge atemberaubender Aufnahmen und inspirierte mich zu einigen Bildern. Hier traf ich auf die Künstlerin Beatriz die ich schon durch meinen Bruder kannte. Sie beherrscht eine alte spezielle Technik eines Künstlers aus Bogota. Da ich mich sehr dafür interessierte begaben wir uns auf eine interessante Austauschreise. Diese führte dazu, dass ich ein paar Tage in Ihrem Atelier meine Oxi-Technik unterrichtete. Der Unterricht war sehr speziell, mein bisschen spanisch reicht nicht sehr weit und Beatriz spricht nur diese Sprache. Aber Künstler sind ja fantasievolle Menschen und wir fanden verschiedene Kommunikations-Möglichkeiten. Die Resultate und die Begeisterung für diese Technik sprachen für sich.

Zum Abschluss meines Kolumbiens Aufenthaltes ging es von Jardin quer durch Kolumbien mit dem Auto an die karibische Küste. Die ganze Fahrt war zwar sehr anstrengend zeigte aber die unglaubliche Vielfalt und Schönheit dieses Landes.

Schlussendlich trafen wir im beschaulichen Städtchen Palomino ein wo wir uns in einem Bungalow direkt am Meer niederliessen. Beim Studieren der grossen Strand-Menukarte traf ich unerwartet auf eine berndeutsche Stimme. Ich sprach natürlich die dazu gehörende Person an und so entstand ein Kontakt zu Lukas, einem Schweizer der durch seinen Ausland-Zivildienst in Kolumbien hängen blieb. Er ist ein sehr innovativer Künstler der mit unterschiedlichen Kunstprojekten seinen Lebensunterhalt bestreitet. Dieser Kontakt ist noch heute sehr befruchtend.

Für mich war es ein absoluter Hammer, eine geile, fantasievolle und bereichernde Zeit mit vielen bleibenden lehrreichen Eindrücken die mich weiterhin auf meinem kreativen Lebensweg begleiten werden.

An dieser Stelle ein ganz grosser DANK an meinen Bruder Markus der mir dieses unglaubliche Erlebnis ermöglichte.